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Lass Dich motivieren . . .

. . . an alle da draußen, die sich (noch) nicht trauen - es geht ! Eine persönliche Geschichte für Mut und die Motivation etwas ändern zu können ! Lübecker Marathon e.V. heißt nicht nur Marathon - es ist der Spaß am Laufen . . .

 

Nach knapp 20 Jahren Schichtdienst, zwei (fast) groß gezogenen Kindern und dem Fokus auf Familie, Beruf und Haus stellte ich mich irgendwann 2017 auf eine Waage. Da war sie die böse dreistellige Zahl bei einer nicht wirklich passenden Körperhöhe und einer deutlichen Ü40 auf den letzten Geburtstagskarten. So konnte es nicht weiter gehen . . .

Irgendwann zwischen all den liebgewonnenen Dingen und dem Schlafmangel aufgrund des Nachtdienstes und Co hatte ich vergessen, etwas mehr auf mich und meine Fitness zu achten. Das sollte sich ab sofort streng ändern. Was mochte ich denn früher gerne ? Fußball, Tennis, Volleyball - eigentlich alles was einen Ball zu bieten hatte. Aber sollte ich mich tatsächlich einer Alt- Herrenmannschaft anschließen und sonntags wieder mit dem Risiko von Verletzungen über den Rasen toben. Auch die Anschaffung von etwaigem Equipment für anderen Ballsport schien mir nicht angebracht und es hätte bei den meisten Sportarten an einem Trainingspartner gefehlt. In und nach meiner Ausbildungszeit bin (und musste) ich viel laufen - nach den Runden war oft der Kopf wieder frei für Lernstoff und man fühlte sich irgendwie gut. War das nichts für mich, stellte ich mir die Frage. Aber mit derartigem Übergewicht - ist das gesund ? Egal - probier es doch mal, es braucht ja auch nicht viel . . .

Also schnürte ich mir einfach ein paar alte Turnschuhe, kramte eine Trainingshose aus dem Schrank und ging unter leicht verwirrten Blicken meiner Familie nach draußen. Was habe ich mich gequält - das muss ich zugeben. 1,5 Kilometer waren es am Ende und ich habe auf der Strecke drei mal ein Stück gehen müssen. Es stand also noch schlechter um mich, als ich mir gedacht hatte. Aber eine Idee war geboren . . .

Im Vergleich zu vielen anderen Sportarten braucht es zum Laufen nicht wirklich viel. Nach einiger Zeit habe ich mir ein paar gute Laufschuhe besorgt, das einzige, was ich für wirklich wichtig erachte ! Und ja, ich habe mir auch neben einer ordentlichen Laufhose auch eine Uhr zugelegt. Ich musste feststellen, dass mich die Auswertung der eigenen Verbesserungen immer weiter nach vorne trieb. Aber eigentlich braucht es den ganzen Schnickschnack nicht.

Darüber hinaus begann ich eine wirklich exzessive Diät und konnte schnell mit immer länger werdenden Laufeinheiten und reduzierten Kalorien deutliche Erfolge feststellen. Am Ende waren es X minus 15 kg, die ich schnell, vielleicht zu schnell, vorweisen konnte.

Immer wieder mal bekam ich Zuspruch aus der Familie und von Freunden, was mir wirklich geholfen hat, durchzuhalten. Heute weiß ich, dass es besser gewesen wäre, sich einer Laufgruppe anzuschließen. Man hätte mir wahrscheinlich sagen können, dass ich aufgrund meiner     

 

übersteigerten Motivation vielleicht etwas übertreibe. Aber ich hatte das Gefühl, dass mich nichts bremsen hätte können. Ich will die Lauferei nicht als Sucht bezeichnen, aber ich bekam schon jedes Mal ein super gutes Gefühl wenn ich am Ziel auf meine Laufuhr drücken und die zurück gelegte Strecke ablesen konnte. 

So konnte ich nach einigen Monaten 7-9 Kilometer am Stück in meinem Tempo laufen und hatte bereits Ambitionen an unserem Laufevent bei den 10km teilnehmen zu wollen. Schnell versah ich meine grenzenlose Motivation mit einem Motto und hatte mir sogar eine Startnummer reservieren lassen . . .

Rückblickend wollte ich zu viel zu schnell, heute bin ich da schlauer. Es kam wie es kommen musste - eine Entzündung ließ mich monatelang nicht aus dem Griff. Als dann noch ein persönliches Schicksal auf mich einprasselte, fiel ich frustriert 

in alte Muster. Mitte / Ende 2018 war ich angekommen, wo ich gestartet hatte. Ich möchte meinen, dass mir insgesamt Lauffreunde oder besser noch eine Laufgruppe mit ausgebildeter TrainerIn gefehlt haben dürfte, um mich zu bremsen, mich auch mal auf ein Lauftief vorzubereiten oder mich nach einer Pause wieder auf die Strecke zu holen. Leider lassen meine unüblichen und vor allem wechselnden Arbeitszeiten keine festen Trainingszeiten zu. Darauf hatte und habe ich leider keinen Einfluss. Mal läuft es halt morgens, mal abends und zur Not auch mal vor dem Aufstehen. 

Anfang 2019 konnte ich mein "Tief" überwinden und hatte auch inzwischen die Knochen und Muskeln wieder im Griff. Ich begann mich langsam auf meine Sportkur vorzubereiten. Glücklicherweise hält mein Arbeitgeber derartige Dinge als Präventionsmaßnahme gegen die negativen Auswirkungen von Schichtdienst parat.

Im März konnte ich mich also leicht vorbereitet drei Wochen, auf 4 Sporteinheiten am Tag konzentrieren und bekam nebenbei noch ein bisschen Ernährungsberatung und ein tolles Team an KollegInnnen zur Seite gestellt, in dem wir uns gegenseitig, aber jede/r auf seinem eigenen Level unter "Aufsicht" von ÜbungsleiterInnen, motivierten aber auch mal bremsten. Da war sie - meine Laufgruppe ! Leider nur für drei Wochen, danach ging es in den Schichtdienst zurück. Aber auch heute stehen wir noch gelegentlich im Kontakt, um uns mit den Leistungen eines jeden Einzelnen gegenseitig zu motivieren, aber auch mal zu bremsen. Die erfahrene Triathletin aus der Gruppe hat mich erst kürzlich nach einigen Laufposts auf die erforderliche Regeneration hingewiesen.

Aber was soll ich sagen - auch drei Monate nach der Kur und dem neuen Startschuss mit schwierigen 2,5 KM zu Beginn läuft es. Nur dieses mal läuft es ruhiger. Ich habe aus den Erfahrungen gelernt . . .

Zwei bis drei mal die Woche laufe ich in meinem Tempo (!) eine Runde bis zu -5- Kilometern. Gelegentlich nehme ich mir vor, die Runde etwas zu verlängern und war auch schon mal bei 8 km. Aber ich habe im Gegensatz zu meinem Drang 2017 kein Problem mehr, wenn es dann doch nicht so richtig will und ich am Ende, wie kürzlich geschehen, den letzten Kilometer zu Fuß zurück legen muss. Auch soll es keine exzessive Diät mehr sein, vielmehr achte ich ein wenig auf die richtige Ernährung und stehe trotzdem inzwischen wieder bei einem deutlichen X minus. Aber alles ganz in Ruhe und zur Not auch mal mit ein paar Tagen Pause von der Strecke. Schließlich ziept es auch mal in den Muskeln und heute weiß ich, dass man auch mal auf seinen Körper hören sollte. 

Immer mal wenn ich Zeit zwischen den Schichten habe, suche ich eine Fitness- Gruppe im LMV auf, um die Rückenmuskulatur zu stärken. Ich hätte vorher nie geahnt, wie wichtig auch diese Muskelgruppe beim Laufen sein könnte. Und zum Ausgleich geht es ab und zu in die Schwimmhalle oder auch mal aufs Rad. Einige KollegInnen meinen schon mit einem Lächeln, dass ich mich auf einen Triathlon vorbereiten möchte. Aber im Gegensatz zu meinem ersten Anlauf setze ich mir keine Ziele mehr. 

Was soll ich sagen - ich fühle mich gut, besser als ich es unter dem (zu hohem) Druck 2017 getan habe und noch viel besser als davor. Ich musste diese Erfahrungen leider schmerzhaft ausprobieren. In einer erfahrenen Gruppe wäre mir das Ganze wahrscheinlich erspart geblieben. Und so denke ich immer noch gerne an meine 3- wöchige Laufgruppe zurück und vermisse diese Zeit.

 

Liebe LeserInnen,

warum durftet Ihr nun dieses Text (wenn Ihr es bis hierhin geschafft habt wink) lesen ? Ich möchte gerne

  • allen Mut machen, die wie ich 2017 daran gedacht haben, etwas zu verändern. Ihr seht, mit ein bisschen Mut, ein bisschen Quälerei und Motivation ist eigentlich alles möglich.
  • mit meinen "Fehlern" Euch gerne vor solchen bewahren. Und ich wäre nicht im Vorstand dieses Vereins und würde keinen Marathon (mit-)organisieren, wenn ich Euch nicht die Laufgruppen des LMV enpfehlen würde. Wir haben auch eine Anfänger- / Wiedereinsteigergruppe
  • zwischen den Zeilen erklären, wie einfach eigentlich laufen ist. Ein paar Schuhe und zack - es kann los gehen. Keine Ausrüstung - kein Schnickschnack. 
  • Ihr bei Eurer (vll. neuen) Motivation auf Eure Gesundheit achtet. Ein Arztbesuch im Vorwege, aber insbesondere die Betreuung durch ÜbungsleiterInnen helfen enorm.
  • zeigen, dass Laufen in der Gemeinschaft mehr Spaß bringt, als alleine. Auch heute vermisse ich persönlich immer noch mal eine "gemeinsame" Runde und werde wohl demnächst unsere Gruppen wenigstens mal als Gast besuchen.   

 

In diesem Sinne 
wir treffen uns hoffentlich auf der Laufstrecke 

 

Euer Norman Ziele

    

 

 

 

 

 

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